Einleitung
Mit dem quantitativen Zuwachs von Forschung zu Fluchtmigration zeigten sich
(neuerlich) eine Reihe epistemologischer, forschungsethischer und
forschungspraktischer Probleme eines wachsenden und sich
ausdifferenzierenden Feldes.
Epistemologisch geht es dabei um die Verstrickung von Flucht und
Flüchtlingsforschung mit politischen Kategorien und der Selbstpositionierung
einer Forschung „beyond the categories“ (Bakewell 2008). Zunehmend wird
reflektiert, dass die Kategorie ‚Flüchtling‘ nicht neutral, sondern Ergebnis
politischer Setzung und nationalstaatlicher Differenzierung von
Einwanderungsmotiven ist, dass die Unterscheidung von ‚Flüchtlingen‘ und
anderen Migrant*innengruppen der Vielschichtigkeit weltweiter
Migrationsbewegungen nur schwer gerecht wird (Schütte 2019), und nicht
zuletzt, dass sich Fluchtmigration wie auch ihre politische Verarbeitung nicht
Fatemeh Kamali-Chirani, Salah El-Kahil,
Thorsten Schlee,
Aus dem Forschungslabor: Befragung von
Geflüchteten durch Ko-Forscher*innen in
Workshops.
From the research laboratory: survey of refugees by co-researchers in workshops